Die Zelte stehen, die Fahnen sind gehisst und noch relativ unüberzeugt erklingt erstmals das neue Lagerlied. Eigentlich sah alles aus wie immer, als am 01.08.2021 mit 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das diesjährige Zeltlager des EJOs, auf dem Zeltplatz in Buchen, starten konnte. Doch der Fahnenmast ist noch höher, die Stimmung noch aufgeregter und auch die Vorfreude scheint größer als sonst. Grund dafür ist sicherlich nicht nur das pandemiebedingte Wegfallen des Zeltlagers im vorherigen Jahr, sondern auch das großangekündigte, anstehende Jubiläum „60 Jahre Zeltlager“. Denn egal ob Südsee, Magie, Griechen- oder Schwabenland, im „Best-of Lager“ war alles dabei. In den nächsten zehn Tagen hieß es nun eine Reise durch die besten und schönsten Zeltlagermomente der letzten 60 Jahre anzutreten und auf den Spuren von Indianern, Piraten und Rittern neue Abenteuer zu erleben.

Als mindestens genauso abwechslungsreich wie das Motto gestaltete sich die große Mission der Teilnehmenden: Die aus den unterschiedlichen Zeltlagern gefallenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder sicher in ihre eigenen Welten bringen. Gemeistert wurde diese Aufgabe in unzähligen Programmpunkten, die angepasst an die jeweiligen Zeltlager der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch entsprechend bunt ausfielen.  So ging es beispielsweise bei einem Stationenlauf von einem Besuch bei Magiern im Schwabenländle schon mal auf Mammutjagd in der Steinzeit, ehe mit echten Indianern das Bogenschießen geübt wurde.

Ganz traditionell traten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei in unterschiedlichen Olympiagruppen gegeneinander an und mussten in den verschiedensten Programmpunkten wie der Holzolympiade oder Tag- und Nachtgeländespielen Fähigkeiten wie Ausdauer, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Teamgeist unter Beweis stellen. Gestört wurde das Programm hin und wieder durch schlechtes Wetter, das Spontanität und schnelle Kreativität verlangte, jedoch keineswegs die gute Laune nahm. Aus der traditionellen Tageswanderung wurde so eine spontane Lagerparty mit echtem Südseefeeling und dem Debüt des EJO-Almstadels, was im Enddefekt sicherlich niemanden wirklich störte ;) Dass dauerhaftes schlechtes Wetter Mitarbeiter dennoch nicht vom frühen Wecken oder dem allmorgendlichen Frühsport abhält, mussten unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei schmerzhaft und sichtlich enttäuscht am Tag danach feststellen.

Egal ob beim Sammeln, Sägen und Stapeln während der Holzolmypiade, beim Programmpunkt Sport & Action, einer Partie Quidditch oder beim Meistern der echten Herkules-Aufgaben des Olymps, sportlich wurde es trotz ausgefallener Wanderung genug. Besonders erwähnenswert: Das Baseball Match Mitarbeitende vs. Teilnehmende, das mit seinem ziemlich knappen Ausgang definitiv in die Geschichte des EJOs eingehen wird.

Wirklich spannend wurde es aber vor allem wieder für die älteren Teilnehmenden: Für sie ging es nachts, ausgesetzt mit Karte und Kompass, auf Ü-Aktion, mit der Aufgabe, den Weg ins Lager zurückzufinden. Während die älteren noch auf Ü-Aktion den Wald durchstreiften, wurde es an dieser Stelle auch für die jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer knifflig. Es lag nun in ihrer Hand im Krimidinner einen echten Ermittlungsfall des EJOs zu lösen, den wahren Täter zu identifizieren und den Tag doch noch zum Guten zu wenden.

Der eigentliche Geheimtipp des „Best-of Lagers“, zwischen, vor und nach dem Programm, an besonders heißen und auch besonders regnerischen Tagen, eine Abkühlung in „Der Morre“, dem Bach am Zeltplatz, einzuholen blieb nicht lange einer und wurde schnell zur Lieblingsbeschäftigung vieler. So wurden warme Tage gerne zum Baden, Bachwandern oder einfach zum auf dem Steg sitzen genutzt.

Besonders kreativ und vielseitig hingegen wurde es nach der verdienten Abkühlung in den Workshops. Von Tonen, Theaterspielen, chinesischen Schriftzeichen entziffern bis Holzschnitzen war hier alles dabei.

Neben all der Action durfte es im Jubiläumslager natürlich auch nicht an Entspannung fehlen. Das heimliche Highlight eines jeden Zeltlagers, das Dampfbad, sowie unzählige Lagerfeuerabende inklusive Stockbrot und Kochen am Feuer sowie Beautyoase-Workshops ergänzten das diesjährige Teili-Zeltlagervollprogramm. Unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle natürlich auch nicht die Zeltlager-Küche, die alltäglich für die besten Mahlzeiten sorgte und damit ausreichend Energie für den gesamten Tag sicherstellte.

Doch nicht nur Spaß stand in diesem Lager im Vordergrund, gemäß des traditionellen EJO-Logos (vier Männchen, die die Werte Spaß, Gemeinschaft und Zusammenhalt darstellen) wurden auch die Überthemen Wertschätzung und Zusammenhalt großgeschrieben. Beim Programmpunkt Gott & die Welt wurde so über die Schöpfungsgeschichte und das allgemeine Thema der Chancengleichheit, gemäß den verschiedenen Altersgruppen, ausgearbeitet. In der spielerisch verpackten Themenarbeit hingegen, traten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz offen und ehrlich ihren eigenen, individuellen und besonderen Fähigkeiten gegenüber. Der, ganz klassisch am Sonntag stattfindende Gottesdienst durfte dabei natürlich auch nicht fehlen und thematisierte das Zusammenleben in der Lagergemeinschaft selbst, den Umgang mit Regeln und die Wertschätzung im Miteinander.

Wie stark die Gemeinschaft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wirklich zusammengewachsen war, zeigte sich nicht nur in der freien Zeit zwischen den Programmpunkten, sondern vor allem am letzten Tag. Nach ausgiebigem Brunch starteten hier die Vorbereitungen des Abschlussfests, mit dem das versprochene ,,beste Lager“ ein ziemlich würdiges Ende fand.

Durch die unzähligen unvergesslichen Showeinlagen- wie unteranderem ein Auftritt der EJO Backstreet Boys, Theaterstücke und Minigames, definitiv die beste Abschlussparty der letzten 60 Jahre. Nachdem dann das große Festmahl verspeist und die Olympiaden- und Zeltordnungsgewinnerinnen und -gewinner gekürt waren, startete die große Abschiedsdisco im Freien.

Und dann war es soweit, am nächsten Morgen stand plötzlich nur noch packen und putzen auf dem Plan. Nachdem das letzte Mittagessen gegessen war hieß es dann auch schon Abschied nehmen. Noch ein letztes Mal erklangen Schlachtruf und Lagerlied vor dem Fahnenmasten- diesmal jedoch lautstark- ehe sich alle verabschiedeten und unter einem weinenden und einem lachenden Auge in den Bus nach Hause eingestiegen waren.

Und so ging es zu Ende, das „Best-of Lager“, nach zweijährigem Warten, Verschieben und Vorfreuen. Angefangen mit der Idee, alte Highlights nochmals zu durchleben wurden so ganz neue geschaffen, die definitiv als gute Vorlage für das Jubiläum in den nächsten 60 Jahre dienen.

Auch wenn das „Best-of Lager“ nun hinter uns liegt, können wir ganz nach dem Lagerlied sagen „doch das Beste liegt noch vor uns, wart nur ab, das zeig ich dir!“. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Zeltlager und die nächsten 60 Jahren mit euch.

Euer EJO
(Bericht von Nadine Reip)

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