Auch dieses Jahr war es wieder so weit. Am Sonntag, 6. August 2006, hieß es für eine Gruppe von Mädels und Jungs ab nach Justingen (bei Blaubeuren) ins Chinalager des EJO.
Dort angekommen, wurde das ganze Gepäck ausgeladen und die schon stehenden Zelte eingeteilt und danach bezogen. Als dann alles soweit wetterfest eingerichtet war, wurde das Lager feierlich mit dem selbstgeschriebenen Lagerlied „43, 34 und die 8 …“ und dem traditionellen Fahnenhochziehen eröffnet. Die Fahnen waren gehisst und das Lager konnte nun beginnen. Nach einer Platzführung wurden Schälchen und Leintücher mit chinesischen Schriftzeichen bemalt, damit sich die Chinesen untereinander ein bisschen kennen lernen konnten.
Abends wurde nach einer regnerischen Fackelwanderung das olympische Feuer entfacht und die diesjährige chinesische Olympiade eröffnet. 7 chinesische Völker kämpften von nun an 10 Tage fair und mit vollem Einsatz gegen- und miteinander. Jedes Volk hatte seinen eigenen Wimpel als Erkennungszeichen überreicht bekommen und musste ihn von nun an bei jeder olympischen Disziplin dabei haben.
Die Völker haben ihre Kräfte gleich am nächsten Tag im „Bonsai sammeln“ gemessen und dabei genügend Holz für das ganze Lager gesammelt. 45 Minuten lang haben sie mit Hilfe ihrer Mitarbeiter Holz aus dem Wald gezogen und danach ging es dann ans Entasten und Sägen, wobei noch für die Kleineren ein Geländespiel mit kniffeligen Fragen im Wald stattgefunden hat. Abends am Lagerfeuer wurde das chinesische Lagerparlament und ein Vertrauensmitarbeiter gewählt, die für die Interessen der Chinesen zuständig waren und diese in der Gestaltung eines ganzen Tages umgesetzt haben. Nach dem Lagerfeuer war dann sehr schnell Ruhe auf dem Zeltplatz.
Am nächsten Tag wurden verschieden Workshops wie Backofen und Feuertisch bauen, Drachenmasken und Fächer basteln, Bodypainting, … angeboten. Mittags wurden dann Massenspiele wie Baseball (Teilis gegen MAsJ) und Fussball gespielt.
Mittwochs stand die Tageswanderung auf dem Programm. Wir wanderten und wanderten. Nach einem deftigen Vesper an einer Hütte stürmten wir das Freibad in Münsingen und wurden von den morgens dort abgestellten Autos wieder zum Zeltplatz gefahren. Abends durfte sich ein Teil der Teilnehmer im chinesischen Dampfbad entspannen. Der andere Teil machte Spiele und Stockbrot am Lagefeuer.
Nach einer sehr ruhigen Nacht wurde die Olympiade mit „Takeshi’s Castle“ fortgesetzt. Sie wurde mit dem Spiel „Hand auf Zahl“, welches sehr amüsant war, eröffnet und danach hieß es dann Teamgeist im Sockeln, Tauziehen, Sumo ringen, … unter Beweis zu stellen. Mittags gab es für die Mitarbeiter eine Revanche im Baseball, wobei die Teilnehmer wieder sehr kleinlich waren und ihren Titel unbedingt verteidigen wollten und dies auch geschafft haben, da die Mitarbeiter leicht in Unterzahl waren.
Nach gemeinsamen Singen am Lagerfeuer hieß es für die abenteuerlustigen Großen auf zur Ü-Aktion und für alle anderen Popcorn, Singen, Schlafen und Pfannkuchen in der Jurte.
Während die Großen Freitagmorgens auf der Karte den Weg zurück zum Zeltplatz suchten und durch schöne kleine Dörfchen wanderten, hat sich der Rest bei der Bibelarbeit mit Buddhismus und Christentum beschäftig. Die ausgearbeiteten Themen wurden am nächsten Tag sehr anschaulich nochmals für alle von den einzelnen Gruppen präsentiert.
Mittags bei den Workshops waren die Chinesen wieder vollzählig und es wurde eine Schaukel und eine Fotokulisse gebaut, gebatikt, Laternen gebastelt, …
Nachts wurden wir von den Halunken aus den Dschunken überfallen. Sie klauten unser Brot, unsere Fahnen und haben Konfetti in unseren Zelten verteilt. Morgens wurde sofort nach den geklauten Sachen gesucht und diese auch schnell gefunden. Die Überfaller hatten keine Chance den 40 Chinesen zu entkommen und wurden noch vor dem Frühstück gefasst und an den Fahnenmast gefesselt.
Beim Geländespiel mussten die chinesischen Völker den geklauten Schatz zurückerobern. Sie mussten so viele Goldstücke wie möglich von denen im Wald versteckten, gut getarnten Mitarbeitern zurückerobern und aufpassen, dass sie nicht erneut überfallen werden. Mittags konnten die Teilnehmer ihre Talente im Lagerzirkus unter Beweis stellen. Es wurde getanzt, gesungen, jongliert, Sketche vorgeführt, Wetten eingelöst, …, so dass ein sehr buntes Programm entstand.
Der Werkstattgottesdienst für den Besuchsnachmittag wurde morgens in Workshops vorbereitet. Nach dem Mittagessen kamen auch schon die ersten Eltern. Aufgrund des Dauerregens mussten wir ein bisschen improvisieren und unseren Werkstattgottesdienst im leider etwas kleinen Pavillon feiern. Im Gottesdienst wurden die wesentlichen Unterschiede zwischen Buddhismus und Christentum in kleinen Schauspielen und Vorträgen dargestellt. Danach gab es Kaffee, Tee und sehr viel Kuchen, wofür sich alle Chinesen nochmals bedanken. Abends hieß es dann für die großen Chinesen entspannen im Dampfbad. Für die Kleinen gab es Bannocks und es wurde im Aufenthaltszelt auf Kissen und mit Teppichen gespielt und gesungen.
An „Kaiser’s freiem Tag“ war Ausschlafen angesagt. Die Chinesen durften diesen Tag selbst gestalten und machten morgens einen Stationenlauf. Zum Mittagessen wünschten sie sich Hamburger. Mittags wurden Funspiele auf dem Sportplatz gespielt. Abends stellte sich raus, dass die am Samstagmorgen zurückeroberten Goldstücke gefälscht waren und der echte Schatz noch in Besitz der Hallunken aus den Dschunken war. Beim Nachtgeländespiel mussten die Völker Zusammenhalt und Verantwortung zeigen und bei Nacht die Goldstücke von denen im Wald versteckten Mitarbeitern zurückgewinnen.
Am vorletzten Tag stand ein Stationenlauf rund um den Zeltplatz mit folgenden Stationen auf dem Programm: Apfelessen, Gewürze riechen, Knoten entwirren, chinesischer Tee trinken, Reis schätzen, mit Stäbchen essen, …
Mittags wurde das große Abschlussfest in Schmück-, Schauspiel-, Sing-, Aufbau- und Kochgruppen vorbereitet. Beim Fest wurde ein sehr abwechslungsreiches Programm von den einzelnen Gruppen geboten. Die Kochgruppe verwöhnte uns mit einer Glasnudelsuppe und selbst gemachten Frühlingsrollen. Der Höhepunkt des Festes war die Siegerehrung der chinesischen Olympiade und der Zeltordnung. Auch die Küche erhielt dieses Jahr wieder eine Auszeichnung für ihr hervorragendes Essen. Nach einem Feuerwerk wurde noch lange am Feuer gefeiert und gesungen.
Doch nach viel Action, Spaß und Freude ging auch dieses Lager wieder zu Ende. Am nächsten Morgen war für die Chinesen dann Packen, Aufräumen und Putzen angesagt. Der Abschied rückte immer näher.
Trotz des sehr kalten und teilweise regnerischen Wetters war dieses Zeltlager eine super Zeit mit vielen unvergesslichen Erlebnissen. Es herrschte eine super Stimmung auf dem Zeltplatz und die Teilnehmer waren voller Engagement bei der Sache, was dieses Lager zu einem genialen Lager machte.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für alle Spenden in jeglicher Form bedanken!
Zum Schluss bleibt nur noch zu sagen: BAN-SAI, BAN-SAI, BAN-SAI
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