Once upon a time in the West… Es war High Noon als die kleinen Cowboys und –girls das heimische Obereisesheim verließen und gen Westen zogen, um am diesjährigen Wild West Lager des EJO teilzunehmen. Im bayrischen Wilden Westen wurden sie freudig von Pille the Kid, Greenhorn, Ma Dalton, Lucky Seven und dem Rest der Daisy Town-Bewohner erwartet. Nach Begrüßung und Geschichte durften die noch unerfahrenen Cowboys in ihre Planwägen einziehen. Dann traf man sich zur feierlichen Lagereröffnung am Fahnenmast, dessen Fahnen zu den Klängen des Lagerliedes nun gehisst wurden. Außerdem gab es Kennenlernspiele und der Schlachtruf wurde erstmals mit lautem Echo ins Mauerner Tal gerufen. Am Abend erwartete die jungen Trapper dann noch eine Fackelwanderung mit anschließender Eröffnungszeremonie der Lagerolympiade, die die Cowboys im Laufe des Zeltlagers zu erfahrenen und gelernten Wild West Bewohnern machen sollte. Dann erwartete alle auch bereits die erste Nacht am Fuße der Mauerner Höhlen.
Der nächste Morgen brachte die erste Herausforderung für die Olympiagruppen, die Holzolympiade. Dabei müssen die Gruppen mit ihren Mitarbeitern in einer bestimmten Zeit so viel Holz wie möglich aus dem Wald tragen und danach in lagerfeuertaugliche Stücke sägen. Bei den diesjährigen Voraussetzungen die das spärlich mit Holz ausgestattete Waldstück bot, kein leichtes Unterfangen. Dennoch haben wir am Ende mehr als genügend Brennholz für die restlichen Lagertage finden können. Zurück am Zeltplatz hieß es dann für alle: Duschen und Zeckensuche! Am Abend konnten wir dann gleich einen ersten Teil des Feuerholzes einweihen und einen stimmungsvollen Jurtenabend mit Liedern und leckerem Punsch genießen. Am nächsten Tag stand die erste Wanderung auf dem Programm, besser bekannt als „Viehtrieb zum Wasserloch“. Nach einigen Kilometern, lang ersehnter Mittagspause mit Landjägern, Käse und Brot, müden Teilnehmern und Mitarbeitern, kamen wir am Brandlbad in Neuburg an der Donau an. Beachvolleyballfeld, Röhrenrutsche und vor allem die heiße Dusche kamen bei allen gut an. Der vierte Wild West Tag brachte die Qual der Wahl mit sich: acht verschiedene Workshops zum Bauen und Basteln. So konnten die Cowboys und –girls einen Wachturm bauen, einen Knoten und Lasso Workshop besuchen, einen Feuertisch, einen Wegweiser oder eine Wild-West-Schaukel bauen, am Tanzworkshop oder beim Bodypainting teilnehmen. Wie jedes Jahr sind wieder viele schöne Dinge entstanden. Am Nachmittag ging dann die Lagerolympiade in die nächste Runde. Für die Gruppen stand der Stationenlauf auf dem Programm. Sie mussten sich in den unterschiedlichsten Disziplinen messen, die ein erfahrener Cowboy beherrschen muss, darunter waren: Gold waschen, Pferde beschlagen, Spuren lesen, Hufeisen werfen, Anschleichen, Bullen fangen, Zielschießen und einiges mehr. Belohnt wurden die Anstrengungen in den Weiten der Prärie am Abend mit Dampfbad im Black Saloon für die kleinen Teilnehmer. Eine heiße Badewanne mit anschließender Massage von den Mitarbeitern lassen einen herrlich entspannen. Auf die Älteren wartete leckeres Stockbrot. Am nächsten Morgen stand auch schon der nächste Zeltlagerklassiker auf dem Programm: Baseballspielen! Auf einem großen Feld durfte jeder Mal sein Glück und Talent am Schläger versuchen. Anschließend gab es die Möglichkeit Indiaca oder Hockey zu spielen.
Nach dem Mittagessen durften dann auch endlich die Teilnehmer zeigen, welche verborgenen Talente und Fähigkeiten in Ihnen stecken. Die Mitarbeiter luden ein zur Buffalo-Bill-Show, auch bekannt als Wetten-Nass, der Zeltlagershow, bei der die Teilnehmer gegen ihre Zeltmitarbeiter antreten oder eine Tanzeinlage oder einen Musikbeitrag präsentieren. Auch Michelle Stephanie Hunziker ließ sich dieses Highlight natürlich nicht entgehen. Zusammen mit Mille the Kid moderierte sie die Sendung und war mit vollem Einsatz dabei. Zu sehen gab es schließlich einiges: Einen waghalsigen Eierlauf, eine Quizshow, Pantomime, Tanzeinlagen und Tauziehen, außerdem wurde ein neues EJO-Lied kreiert und vieles mehr… Jede Showeinlage war höchst spannend, so lagen die Wettstreiter teils nur einige Zehntelsekunden auseinander und das Publikum war dementsprechend mit Begeisterung dabei.
Der nächste Lagertag begann mit der traditionellen Bibelarbeit. Eine Szene aus dem Wilden Westen, dargestellt von den Mitarbeitern führte ins Thema: Wie gingen die Cowboys damals mit Konflikten um und wie tun wir dies heute? In Kleingruppen erarbeiteten wir Möglichkeiten der friedfertigen Konfliktlösung und besprachen aktuelle Beispiele aus den Erfahrungen und Erlebnisse der Teilnehmer und Mitarbeiter. Die Ergebnisse hielten wir auf großen Plakaten fest, die uns die restlichen Zeltlagertage begleiten und helfen sollten. Nachmittags stand der nächste Teil der Wild West Spiele auf dem Programm: Verschiedene Mannschaftsdisziplinen forderten einmal mehr das Geschick und die Gruppendynamik der Olympiagruppen. So mussten sie unter anderem beim Dynamit über die Schnur befördern, Wild-West-Sockeln und Büffelziehen beweisen, was in ihnen steckte.
Dann war auch schon Sonntag, der 14. August, der traditionelle Besuchssonntag. Den ganzen Vormittag bereiteten wir in verschiedenen Workshops den Werkstattgottesdienst für Eltern und Freunde vor. Die Aufbaugruppe kümmerte sich um den Altar und die Sitzgelegenheiten, die Schmückgruppe bereitete Sträuße und Kerzen vor, die Sing-, Gebets- und Schauspielgruppe erarbeiteten die Inhalte des Gottesdienstes. Um 14.00 Uhr trafen dann die Besucher ein. Nach der offiziellen Begrüßung und der Vorstellung aller Mitarbeiter, begann dann der Gottesdienst. Trotz großer Hitze konnten wir wieder einen schönen Gottesdienst feiern, nachdem sich allerdings alle nach dem Kuchenbuffet im Schatten sehnten. An dieser Stelle herzlichen Dank für alle Spenden in Kuchenform, die uns auch noch während der nächsten Tage Freude bereiteten. Von Eltern und Freunden ausgestattet mit frischer Wäsche und Süßigkeiten für das restliche Zeltlager konnten sich die Teilnehmer dann am Abend auf Kopfgeldjagd machen. Beim Nachtgeländespiel mussten die Olympiagruppen soviele Goldschmuggler wie möglich in der Dunkelheit ausfindig machen und ihre Waren mit ihnen tauschen, bevor der Sheriff sie entdeckte. Erfolgreich mit viel Gold zurück am Zeltplatz ging es dann nach einem langen Tag schnellstmöglich in den Schlafsack…
Für den nächsten Morgen hatten die Mitarbeiter wieder verschiedene Workshops vorbereitet. So konnten die jungen Cowboys und –girls Armbänder knüpfen, eine Fotokulisse oder eine Saloon-Tür für den White Saloon bauen, Fackeln machen, ein Miniaturfort basteln oder Cowboy-Halstücher bemalen. Der Abend brachte dann ein weiteres Highlight mit sich, so gab es unterschiedliches Programm für die einzelnen Zeltgruppen: Die Kleinen verbrachten den Abend bei Punsch, Popcorn und Geschichte in der Jurte, die Mittleren durften mit Küchenchef Jochen einen traditionellen Cowboy-Bohneneintopf über dem Feuer kochen und danach unter freiem Himmel nächtigen, während die großen Teilnehmern zur Ü-Aktion aufbrachen. Bei der Übernachtaktion, der sogenannten Ü-Aktion, werden die Teilnehmer mit Sack und Pack und verbundenen Augen in etwa 10 bis 15 Kilometer Distanz zum Zeltplatz ausgesetzt, müssen sich dann ein Nachtlager suchen und am nächsten Morgen mit Karte und Kompass zurück zum Zeltplatz finden. Die betreuenden Mitarbeiter sind bei dieser Suche keine große Hilfe, schließlich sollen die Teilnehmer lernen gemeinsam Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden und natürlich auch ein Gefühl für Himmelsrichtung, Marschzahl und Distanzen bekommen. Die diesjährige Gruppe scheint diese Aufgaben hervorragend gemeistert zu haben, da sie genau rechtzeitig zum Mittagessen wieder in Mauern angekommen waren. Während die Großen jedoch noch den Platz suchten, machten sich die Kleinen auf die Jagd nach ihrem Frühstück. Dies wartete heute nämlich an einem besonderen Ort auf sie… Nach einer kleine Schnitzeljagd war klar: Frühstück gab es heute in den Mauerner Höhlen. Mit herrlicher Aussicht durften die Kinder frisches Rührei und Pfannkuchen genießen. Dann gab es nach einer kleinen Wanderung auch noch eine Abkühlung am Baggersee für die am Platzgebliebenen. Pünktlich zum Mittagessen trafen sich dann wieder alle am Zeltplatz.
Am Nachmittag gab es für die beiden Zeltgruppen eine Themenarbeit zum Thema Gruppendynamik, Vertrauen und Zusammenarbeit. Dafür wurden die Teilnehmer mit einer Geschichte auf die Reise nach Westen geschickt auf der sie verschiedene Aufgaben meistern mussten, die allesamt nur in der Gruppe gelöst werden konnten. Die Teilnehmer sollten dabei lernen, dass man Dinge nur erreicht, wenn man zusammenarbeitet. So mussten die Cowboys und –girls Sümpfe überqueren, Schluchten hinabsteigen und Boote für ihre Fracht bauen, um sicher und wohlbehalten an ihrem Ziel anzukommen. Der Abend brachte dann für alle müden Wanderer die zweite Runde Dampfbad. So durften heute die älteren Teilnehmer in der Jurte in eine heiße Badewanne steigen, während die Kleineren Stockbrot grillten. Am nächsten Morgen hatten die Olympiagruppen dann ihre letzten Aufgaben zu meistern, bevor sie auf das Siegertreppchen steigen und den begehrten Wild West-Pokal erhalten sollten. Beim Taggeländespiel sollte das Versteck der ausgebrochen Räuberfamilie Dalton aufgespürt, bzw. die Information über ihren Aufenthaltsort mit genügend Goldmünzen erspielt werden. Dazu versteckten sich die Mitarbeiter im Wald, der dann von den Olympiagruppen auf der Suche nach Gold durchkämmt wurde. Doch nicht nur ein gutes Auge und aufmerksames Gehör bringen dabei Erfolg, es benötigt auch eine große Portion Glück, um beim Knobelspiel gegen die Mitarbeiter zu gewinnen. Am Nachmittag begannen dann auch schon die Vorbereitungen für das Abschlussfest des Wild West Lagers. In vielen Workshops bereiteten wir die Saloon Party für den Abend vor. So gab es natürlich die Kochgruppe, die ein leckeres Essen zubereitete, die Schmück- und Aufbaugruppe, die Tische und Bänke, sowie eine Bühne, Feuerschale und Fackeln vorbereiteten und die Musik-, Tanz- und Schauspielgruppen, die am Abend für Unterhaltung und Stimmung sorgen sollten. Dann hieß es auch schon: fertig machen für die Festivitäten. Mit Cowboyhüten und Schießeisen ausgestattet begaben sich alle in den Saloon, wo Walter Earp auf poetische Weise das Fest eröffnete. Und schon bald waren alle in Feierlaune und genossen Essen, Liedbeiträge, das FamilienDuell, Tänze und Schauspiele. Nach einem unterhaltsamen Mitarbeiterschauspiel, das uns ins Reich der Falschspieler im Wilden Westen entführte, war es dann endlich soweit: die Sieger der diesjährigen Wild West Spiele wurden bekannt gegeben! Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde und einen Goldnugget als Belohnung für ihre Mühen, doch gewinnen kann schließlich nur eine Gruppe. Stolze Sieger und damit Gewinner des silbernen Hufeisens: Gruppe 6 – Willi will’s wissen und Jacky auch! Mit einem Highlight ging das Fest dann zu Ende: Mike an der Luftgitarre, begleitet von Hank, dem Spätzlescowboy, Pille the Kid und Walter Earp an Schlagzeug, Bass und Gitarre bedeutete die Pointe einer gelungenen Saloon Party. Am nächsten Morgen hieß es dann leider auch bereits Kofferpacken, Zelte putzen und Abschied nehmen. Nach einem gemeinsamen Vesper, trafen sich alle am Fahnenmast, wo die Fahnen der Jugendarbeit zum Lagerlied herabgelassen wurden. Spätestens beim traditionellen Verabschiedungsspiel kämpften die ersten mit den Tränen, die dann beim Gepäckeinladen in den Bus nicht mehr zu halten waren.
Kein Zeltlager dauert ewig, doch eines ist schon jetzt klar: Auch 2012 sind wir wieder alle mit dabei! In diesem Sinne, vielen Dank an die Helfer bei Auf- und Abbau, sowie allen Spenden und natürlich allen Teilnehmern und Mitarbeitern, die auch das diesjährige Lager wieder unvergesslich gemacht haben.
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